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Pressemitteilung der Aktion gegen Vattenfall beim Spiel der Hamburg Towers

Pressemitteilung zur Aktion gegen Vattenfall Sponsoring beim Spiel der Hamburg Towers

19.11.2016 Klima-Aktivist*innen fordern Ende von Vattenfall-Sponsoring der Basketballmannschaft Hamburg Towers Transparente gegen Vattenfall auf Spielfeld des Basketball-Teams HH Towers; "Mit Vattenfall spielt man nicht - kein Sponsoring durch Klimakiller"

Am 19. November nutzten 10 Aktivist*innen die erste Viertelpause des Heimspiels der Hamburger Basketballmannschaft Hamburg Towers gegen die Niners Chemnitz und stürmten vor rund 2500 Zuschauern am 11. Spieltag der 2. Basketball Bundesliga das Feld der Inselparkhalle in Hamburg Wilhelmsburg. Sie fordern den Ausstieg der HHTowers aus dem Sponsoringvertrag mit dem klimaschädlichen Energiekonzern Vattenfall, da diesem so eine Plattform zur Imagepflege geboten wird.

„Vattenfall macht wie die meisten Großkonzerne Profite zu Lasten von Menschen, Umwelt und Klima. Das soll durch Sponsoring legitimiert werden“, so Mara Kerzberg, Aktivistin der Gruppe Gegenstrom Hamburg.

Die Gruppe verteilte Flugblätter und zeigte in der ersten Viertelpause Banner mit den Aufschriften „Mit Vattenfall spielt man nicht” und “Gib Vattenfall einen Korb“

Vattenfall steht immer wieder in der Kritik: Als einer der vier größten Energiekonzerne ist der Konzern für einen großen Teil der in Deutschland entstehenden CO2-Emissionen verantwortlich. Gegen Umweltmaßnahmen der Bundesregierung klagte der internationale agierende Konzern mehrfach, um Entschädigungen aus der Staatskasse zu erhalten. Die Kosten für Rückbau von Atomkraftwerken und Renaturierung der durch Kohleabbau verwüsteten Gebiete überlässt Vattenfall ebenfalls den Steuerzahlenden.

Auch in Hamburg Moorburg steht ein Negativbeispiel für ein umstrittenes Kraftwerk veralterter Technologie, das trotz langanhaltener Proteste gegen den Bau realisiert wurde. 

Die Basketballmannschaft Hamburg Towers wird seit Januar 2016 von Vattenfall gesponsort. In diesem Rahmen betreibt der Konzern u. a. die „Vattenfall Akademie“, bei der er sich – entgegen seines realen Handelns – als Unternehmen darstellt, das gesellschaftliche Verantwortung übernähme. Der Vertrag wurde kürzlich verlängert.

„Damit bieten die HHTowers Vattenfall eine Plattform für Greenwashing“, so einer der Aktivist*innen von Gegenstrom Hamburg. „Das ist inakzeptabel. Mit Vattenfall spielt man nicht!“

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Reaktion auf die Stellungnahme der Hamburg Towers vom 22.11.2016

Im Rahmen der Unterstützung der Jugendarbeit in Hamburg, der sogenannten „Vattenfall Akademie“, kann sich Vattenfall schon Grundschulkindern als ein soziales Unternehmen präsentieren, das gesellschaftliche Verantwortung übernimmt. Doch hinter dieser Kulisse treiben Vattenfalls Steinkohle-Kraftwerke in Hamburg nicht nur die katastrophalen Folgen des Klimawandels bedeutend voran, sondern sorgen darüber hinaus auch für eine Luftverschmutzung, die besonders die südlichen Siedlungen, wie Wilhelmsburg und Veddel, stark belastet und in unverantwortlicher Weise die Gesundheit insbesondere von Kindern aufs Spiel setzt. [1]

Vattenfalls umstrittenes Kohlekraftwerk Moorburg, Norddeutschlands größte CO2 Schleuder, verursacht jährlich ungefähr doppelt so viel CO2 Ausstoß wie der gesamte Hamburger Straßenverkehr. [2] Die Wilhelmsburger Ärzteschaft schreibt besorgt, dass unter den erheblichen gesundheitlichen Folgen vor allem Kinder zu leiden haben. Neben Atemwegserkrankungen wie Asthma, Bronchitis, Lungenentzündungen und Krupp könnten zudem Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftreten. Außerdem gelte Feinstaub als Verursacher von Krebs. [1]
Sportlich aktiv sein können wir alle langfristig nur mit sauberer Luft zum Atmen!

Wir betonen dass sich unser Protest ausschließlich gegen den Klimakiller Vattenfall richtet. Wir sind nicht gegen Sport und Fans, sondern für eine dezentrale, ressourcenschonende Energieversorgung in Bürger*innen-Hand. Aus diesem Grund haben wir mit unserer Aktion in keinster Weise den Spielablauf behindert. Die gesamte Aktion ist wie geplant  deeskalativ abgelaufen. Wie auf den Videoaufnahmen zu sehen ist sind einzelne Aktivist*Innen auf die Sicherheitskräfte zugegangen und haben sie darüber informiert, dass es sich hierbei um eine Protestaktion handelt und man nach Ablauf der Viertelpause das Spielfeld selbstständig wieder verlassen werde.

Das Auslösen des Feueralarms hat in keinster Weise etwas mit unserer Protestaktion zu tun und würde oben genannten Absichten widersprechen. Wie die HH Towers in ihrer Stellungnahme bezeugen, wurden alle betroffenen Personen umgehend der Halle verwiesen.

Dennoch sagen wir ganz klar: Wir lassen nicht zu, dass ein Konzern, der Gewinne mit Kohle- und Atomkraft macht und die immensen Kosten wie den Rückbau von Braunkohle-Tagebauen oder Atomkraftwerken den Steuerzahlenden überlasst, sein Image durch Sponsoring verbessert und sich nebenbei noch als engagierter, sozialer Partner in der Region ausgibt!

Wer Geld von Vattenfall annimmt, legitimiert damit die Art und Weise, wie Vattenfall auf Kosten von Mensch und Natur Profite macht!

Mit Vattenfall spielt man nicht! Nicht in Hamburg, nicht in der Lausitz, Nirgendwo!

Gegenstrom Hamburg

Quellen:

[1] Dr. Klaus-J.Harloff, Wilhelmsburger Ärzteschaft:
http://www.wilhelmsburger-aerzteschaft.de/kraftwerk-moorburg.html
[2] Robin Wood:, nach eigenen Angaben von Vattenfall:
http://www.robinwood.de/Moorburg.moorburg.0.html